Edelmetalle wie Gold und Silber gelten auch im Zeitalter der Digitalisierung immer noch als sichere Wertanlagen. Allerdings ist dabei die sichere Aufbewahrung stets ein wichtiges Thema. Es gibt verschiedene Lagerungsmethoden wie den eigenen Tresor, individuelle Verstecke, Bankschließfächer und externe Wertpapier-Depots und jede davon bietet unterschiedliche Vor- und Nachteile. In diesem Artikel beleuchten wir die möglichen Strategien und bieten dabei auch einen kleinen Ausblick in die mögliche Zukunft der Edelmetall-Aufbewahrung.
Eigener Tresor und individuelle Verstecke: Kostengünstig, aber voller Gefahren
Ein eigener Tresor oder individuelle Verstecke im Haus bieten einige Vorteile. Zum einen hat der Besitzer jederzeit Zugriff auf sein Gold, ohne dabei auf die Öffnungszeiten einer Bank angewiesen zu sein. Zudem gibt es keine laufenden Kosten und die Verstecke in den eigenen vier Wänden lassen sich kreativ gestalten, sodass sie oftmals nur schwer zu finden sind.
Dennoch überwiegen die Nachteile und Risiken dieser Lagerungsform deutlich. Eine der größten Gefahren ist die ständige Bedrohung durch Einbruch und Diebstahl, denn die Anzahl der Wohnungseinbruchdiebstähle in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Einbrecher suchen gezielt nach Wertgegenständen wie Gold, Schmuck und Geld und selbst gut versteckte Tresore bieten keine absolute Sicherheit, da erfahrene Diebe diese oft einfach finden und knacken können.
Die Gefahr geht jedoch nicht nur von externen Einbrechern aus. Auch vertraute Personen wie Angehörige, „Freunde“ oder regelmäßig eintretende Dienstleister könnten in Versuchung geraten, unzureichend gesicherte Wertgegenstände zu entwenden.
Zu den Risikofaktoren gehören zudem Brandschäden und Naturkatastrophen. Zwar sind viele Tresore feuerfest, doch neutrale Verbrauchertests zeigen, dass längst nicht alle Modelle diesen Schutz bieten. Bei einem Brand kann ungeschütztes Gold schmelzen und auch bei Naturkatastrophen besteht die Gefahr, dass der Tresor verschüttet oder zerstört wird und den Zugang zu den Wertgegenständen unmöglich macht.
Zusätzlich birgt die Lagerung von Gold im eigenen Heim das Risiko, dass es im Falle eines plötzlichen Todes des Besitzers in falsche Hände gerät. Ohne klare Vorkehrungen kann es passieren, dass das Gold nicht an die rechtmäßigen Erben übergeht, sondern von Personen entwendet wird, die Zugang zur Wohnung haben.
Bewährt, beliebt und sicher: Die Aufbewahrung im Schließfach beim Goldkontor
Gold, Silber oder andere Edelmetalle sind im heimischen Tresor niemals vollständig sicher, denn selbst Tresore mit hoher Sicherheitsstufe können nicht mit professionellen Tresorsystemen mithalten. Zudem lässt sich die Lagerung zu Hause nur dann versichern, wenn der Tresor bestimmte Voraussetzungen und Zertifizierungen erfüllt.
Bei der Lagerung im Schließfach eines Goldkontors sieht die Situation anders aus, denn hier besteht die Möglichkeit, eine Versicherung für die Wertgegenstände abzuschließen. Sollte es tatsächlich zu einem Verlust, Diebstahl, Brand oder einer anderen Katastrophe kommen, wird der Schaden in der Regel durch die Versicherung ersetzt und dadurch die Anschaffung von neuen Edelmetallen ohne finanziellen Verlust ermöglicht.
Strikte Zugangsregelungen und hochsichere Tresorräume minimieren das Risiko zusätzlich. Im Vergleich zu herkömmlichen Bankschließfächern bieten viele Goldkontore attraktivere Öffnungszeiten und der persönliche Schlüssel gewährt mehr Flexibilität beim Zugriff auf die eigenen Wertgegenstände. Ferner können in vielen Goldkontoren auch andere Wertgegenstände oder wichtige Dokumente sicher gelagert und so die Nutzungsmöglichkeiten noch zusätzlich erweitert werden.
Ein oft genannter Nachteil dieser Lagerungsvariante sind die für den Service anfallenden Kosten, doch im Vergleich zum Risiko halten sich diese Ausgaben in Grenzen. Kleine Schließfächer, die für Privatpersonen meist ausreichend sind, gibt es bereits ab etwa 25 Euro pro Monat. Diese Gebühr inkludiert zudem oft eine Versicherung im Wert von bis zu 30.000 Euro.
Die Zukunft der Edelmetall-Lagerung: Blockchain und biometrische Zugangskontrollen sorgen für zusätzliche Sicherheit
Sicherheit und Transparenz bei der Lagerung von Edelmetallen könnten sich in den nächsten Jahren durch den Einsatz moderner Technologien wie Blockchain und biometrische Zugangskontrollen deutlich verbessern. Die Blockchain-Technologie bietet eine fälschungssichere Methode zur Dokumentation von Transaktionen, denn jede Bewegung und jede Veränderung im Besitz des eigenen Goldes oder Silbers kann in einem dezentralen, unveränderlichen Register aufgezeichnet werden. Besitzer können so jederzeit die Herkunft und den Verbleib ihrer Edelmetalle nachverfolgen.
Biometrische Zugangskontrollen wie Fingerabdruck- und Iris-Scanner bieten eine weitere Ebene der Sicherheit, denn diese Technologien stellen sicher, dass nur autorisierte Personen Zugang zu den Lagerräumen haben. Im Gegensatz zu traditionellen Schlüsseln oder Codes, die gestohlen oder kopiert werden können, sind biometrische Daten einzigartig und gelten als kompliziert zu fälschen – auch wenn Hollywood-Blockbuster hier oftmals einen anderen Eindruck vermitteln.