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Blogger: Was gibt es bei der Buchhaltung zu beachten?

Du bist als Blogger unterwegs und in der Lage, über Deinen Blog und Deine Beiträge ein Einkommen zu sichern? Dann hast Du sicher schon darüber nachgedacht, wie das eigentlich mit der Buchhaltung aussieht. Wir haben für Dich alle relevanten Punkte zusammengetragen und zeigen Dir auf, worauf Blogger bei ihrer Buchhaltung achten sollten.

Welche Rechtsform ist für Blogger passend?

Auch wenn das Thema Rechtsform streng genommen nicht viel mit der Buchhaltung für Blogger zu tun hat, möchten wir es dennoch kurz anreißen. Wer in der Bundesrepublik Waren oder Dienstleistungen bietet und verkauft, der ist verpflichtet, ein Gewerbe anzumelden.

Der Verdienst für Blogger stammt in der Regel aus den Bereichen Affiliate Marketing und Sponsoring. Dies bedeutet, Du bist als Freiberufler aktiv. Entsprechend ist eine Gewerbeanmeldung erforderlich. Dies kannst Du in diversen Formen umsetzen:

  • Kleinunternehmen
  • Personengesellschaften
  • Kaitalgesellschaften

Welche Rechtsform im Detail für Dich die beste ist, hängt von vielen Faktoren ab. So spielt es eine Rolle, ob Dein Hauptwohnsitz in Deutschland liegt. Auch die Höhe der Umsätze ist relevant. Die beste Rechtsform lässt sich am besten zusammen mit einem Steuerberater oder dem Finanzamt finden. Das Finanzamt bietet kostenlose Beratungsstellen für Existenzgründer.

Von Anfang an am Ball bleiben

Das Thema Buchhaltung kann schnell überfordernd sein. Denn eine gute Buchhaltung ist eine komplexe Angelegenheit. Dabei spielt es keine Rolle, ob Du das Bloggen hauptberuflich betreibst, oder ob es lediglich eine Nebentätigkeit ist.

Wir raten Dir dazu, von Anfang an eine vernünftige Buchhaltung zu führen. Die berühmte Belegsammlung im Schuhkarton führt früher oder später nur zu Problemen. Wenn Du vom ersten Rechnungsbeleg an darauf verzichtest, Dich dem Chaos hinzugeben, bist Du also auf der sicheren Seite.

Mit einer hochwertigen Software ist es dabei leicht, den Ãœberblick zu behalten. Denn halbgute Alternativen wie das Erstellen von Rechnungen in Word oder Google Docs sind weder professionell noch leicht zu managen.

Ausgaben und Einnahmen im Auge behalten

Über den sogenannten Cashflow wird aufgezeigt, welche Einnahmen und Ausgaben Dein Gewerbe hat. Ist die Bilanz in den schwarzen Zahlen, verdienst Du bares Geld mit Deinem Blog. Dabei ist es gerade für Einsteiger gar nicht immer einfach, einen positiven Cashflow zu sichern. Denn Du hast eine Reihe von laufenden Kosten:

  • Hosting
  • Software
  • Design und viele mehr

Viele dieser Ausgaben sind dabei unvermeidbar. Es ist nun mal nicht möglich, auf das Webhosting des Blogs zu verzichten. Auch eine gute Buchhaltungssoftware muss früher oder später finanziert werden. Und wer potenzielle Kunden sichern möchte, der muss auch in Sachen Design etwas hermachen. Wird hier nicht richtig aufgepasst, hat man schnell eine negative Bilanz.

Die Einnahmen richtig kalkulieren – für Blogger sehr aufwendig

Wo ein Einkommen verdient wird, da müssen Rechnungen geschrieben werden. Diese sind der Beleg darüber, wie viel Geld Dein Gewerbe umsetzt.

Achtung!

Der Umsatz ist nicht mit dem Gewinn zu verwechseln. Dies ist für die Versteuerung relevant!

Es spielt keine Rolle, worüber Du als Blogger das Einkommen sicherst, es muss immer eine korrekte Rechnung vorliegen:

  • Affiliate Marketing
  • Sponsoring
  • Verkauf von Waren
  • Verkauf von Artikeln/Büchern

Die von Dir ausgestellten Rechnungen müssen eine Reihe von Angaben enthalten. Diese sind durch den Gesetzesgeber vorgeschrieben. Sind diese nicht vorhanden oder inkorrekt, kann das zu ordentlich Ärger mit dem Finanzamt führen.

Es ist natürlich wenig produktiv, musst Du jede einzelne Rechnung auf diese Angaben kontrollieren. Nutze daher Anbieter von Rechnungslösungen – ob Online oder auch lokal auf deinem Rechner, um sicher zu gehen, dass jede Rechnung korrekt und vollständig ist. Die wichtigen Daten sind im System hinterlegt und per Knopfdruck wird die benötigte Rechnung erstellt.

Eine klassische Fehlerquelle für Rechnungen sind die fortlaufenden Rechnungsnummern. Kommt es hier zu Unstimmigkeiten, kann erneut das Finanzamt für Ärger sorgen.

Rechnungen aus dem Affiliate Marketing

Als Blogger arbeitest Du mit Partnern aus den einzelnen Affiliate-Netzwerken zusammen. Diese Partner sind also Deine Kunden. Du stellst allerdings keine Rechnung direkt an den Kunden aus. Vielmehr erhältst Du eine Gutschrift durch den Kunden zugesandt. Diese gibt dann also Aufschluss über das Einkommen aus dem Affiliate-Netzwerk.

Es ist üblich, dass solche Gutschrift in einer digitalen Form vorliegen. Du erhältst diese per E-Mail.

Amazon Partnernet: Pro-forma-Rechnungen verwenden

Eines der am häufigsten verwendeten Affiliate-Netzwerke weltweit ist das Amazon Partnernet. Blogger sichern das Einkommen über auf der eigenen Seite platzierte Affiliate-Links. Diese führen die Blog-User zum Amazon-Partner. Führt dieser Link zu einem Verkauf, erhältst Du als Blogger eine Benachrichtigung von Amazon.

Es wird kein Dokument erstellt, das die Transaktion separat belegt. Daher ist es ratsam, eine sogenannten Pro-forma-Rechnung zu erstellen. Diese wird nicht an einen Kunden versandt, dokumentiert aber den generierten Umsatz.  Liegen diese Pro-forma-Rechnungen vor, ist die Dokumentation der Einnahmen komplett. Besonders wichtig, kommt es zu einer Betriebsprüfung.

Ausländische Rechnungen erstellen

Amazon ist natürlich nicht nur in Deutschland tätig. Es ist also schnell passiert, dass die Rechnung, ob Pro-forma oder nicht, an einen Empfänger im Ausland geht. Rechnungen in das EU-Ausland und nach Luxemburg werden über das sogenannte Reverse-Charge-Verfahren gehandhabt. In diesem Fall wird die Steuerlast auf den Leistungsempfänger (Kunden) übertragen. Das Gleiche gilt auch für Dich. Sendet Dir ein ausländischer Partner eine Rechnung, die Du zu begleichen hast, wird die Umsatzsteuer auf Dich umgelegt.

Befinden sich Deine Kunden außerhalb der EU, musst Du für Deutschland keine Umsatzsteuer angeben. Dafür sind die steuerrechtlichen Vorgaben des Landes zu berücksichtigen.

Das Sponsoring korrekt abrechnen

Ein weiterer Bereich, mit dem Blogger ein Einkommen sichern, ist das Sponsoring. Darunter können eine Reihe von Leistungen fallen:

  • Sponsored Posts
  • Sponsored Offers
  • Bannerwerbung

Werden die einzelnen Punkte nicht über ein Affiliate-Netzwerk abgedeckt, musst Du eine normale Rechnung ausstellen.

Alles im Ãœberblick

Die Buchhaltung für Blogger hat ein paar Besonderheiten in petto. Dabei ist es mit der Software von bekannten Anbietern wie fastbill, easybill etc. ein leichtes Spiel, alles im Blick zu haben.

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2 Comments

  1. Ich finde, dass es immer schwieriger wird einen Blog zu halten und zu finanzieren. Die digitale Buchhaltung hatte ich auch schon im Bliuck. Die ganzen gesetzlichen Neuregelungen, die einiges ungeklärt lassen, machen es einem aber nicht einfacher.

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