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Staatliches Siegel für nachhaltige Geldanlagen gefordert

Zahlreiche Deutsche wünschen sich ein staatliches Siegel für Geldanlagen, die nachhaltig sind. Insgesamt haben sich zuletzt 87 Prozent der Befragten entsprechend geäußert. Ihrer Meinung nach brauche es ein staatliches Gütesiegel für derartige Anlageformen. Hierbei bezieht man sich auf Wertpapiere, bei denen ökologische, soziale sowie auch ethische Aspekte der Unternehmensführung berücksichtigt werden.

Bei der Geldanlage setze inzwischen fast jeder zweite Deutsche auf nachhaltige Optionen. Hierbei wären viele Anleger sogar bereit, auf Rendite zu verzichten. Die Umfrage erfolgte durch Confinpro – insgesamt wurden mehr als 1.000 Deutsche ab 18 Jahren befragt.

Sicherheit und Rendite sind nicht mehr die einzigen Kriterien

Geht es um die Auswahl von Anlagemöglichkeiten für das eigene Vermögen, spielten lange Zeit die mögliche Rendite und eine gewisse Sicherheit eine große Rolle. Heute kommt der Aspekt der Nachhaltigkeit hinzu. Viele Anleger wollen ihr Geld mit gutem Gewissen anlegen, sehen hierfür aber noch nicht die passenden Möglichkeiten.

90 Prozent der Befragten bemängelten hier entsprechende Optionen.

Hier fehlt es den Anlegern ganz klar an Orientierung, wie eine Expertin von Cofinpro als Folge der Studie äußerte. Hierbei fehle es vor allem an einheitlichen Standards für Anlagen, die nachhaltig orientiert sind.

EU-Kommission will schnelle Lösungen

Die Europäische Kommission will diesbezüglich schnelle Lösungen entwickeln. Es wird bereits ein ganzes Maßnahmen-Paket geschnürt, das entsprechend verabschiedet werden soll. Hierbei soll es in den kommenden Monaten erste Entwürfe geben, eine Umsetzung wird jedoch nicht vor Mitte des kommenden Jahres erwartet.

Viele Anleger wissen aktuell zumindest, wo sie nicht investieren wollen. Korrupte Unternehmen oder Staaten fallen bei knapp 60 Prozent der Befragten ganz aus dem Raster. Gleiches gilt mit ähnlichen Werten auch für Unternehmen, die Tierversuche durchführen oder gegen die Menschenrechte verstoßen.

Mehr als 50 Prozent der Anleger schließen außerdem auch Unternehmen aus, die mit Pornographie zu tun haben.

Wichtiger sind stattdessen soziale Aspekte und eine ordentliche Unternehmensführung. Der Umweltschutz und Themen rund um den Klimawandel folgen sogar erst danach.

Bei Beratungsgesprächen spielen solche Details jedoch bisher kaum eine Rolle. Rund 85 Prozent der Befragten habe bisher nicht über nachhaltige Aspekte der Geldanlage mit einem Berater gesprochen. Für Banken könne dies aber ein enormes Potential bedeuten, wie die Studie gedeutet wird. So sei es mitunter sinnvoll, derartige Themen aktiv anzusprechen – noch bevor die EU entsprechende Richtlinien dazu verbreitet.

Für die Anleger kann das schon jetzt bedeuten, nachhaltige Möglichkeiten der Geldanlage herauszufiltern und für eigene Investments in Betracht zu ziehen.

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