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Kühlcontainer: Mangelware in Zeiten von unterbrochenen Lieferketten

Wenn es um die Lieferung von Waren geht, stehen Unternehmen wie Privatpersonen aktuell häufig von einem großen Problem. Die Anzahl an Containern, die zum Transport zur Verfügung stehen, ist weltweit drastisch reduziert. Dabei sind Kühlcontainer für die Beförderung frischer Waren besonders knapp. Experten der Branche sprechen von nie dagewesen Engpässen.

Versorgungsprobleme bestehen schon länger

Die lange erwartete, aber doch sehr schnelle Umsetzung des Brexit führte bereits zu einer Belastung der Lieferketten in Europa. Die neuen Regeln wurden Ende des Jahres kurzfristig festgelegt und mussten zum Jahreswechsel sehr kurzfristig angewendet werden. Da sie erst am 24. Dezember vollständig bekannt gegeben wurden, entstanden bereits erste zusätzliche Wartezeiten. Mit der neuen Kennzeichnungspflicht aller Waren im Hinblick auf die Herkunft und der Anpassung der Lagerkapazitäten waren Lieferanten mit zusätzlichen Aufgaben konfrontiert. Die erhöhte Wartezeit für Container führte zu erhöhten Wartezeiten für die beauftragten Transporter und Schiffe. Dadurch hat sich ein weiteres Problem verschärft, da bereits seit einigen Jahren ein genereller Fahrermangel besteht.

Fahrer in allen Ländern gesucht

Nicht nur Automobilzulieferer beklagen seit einiger Zeit eine Belastung der Lieferketten durch zu wenige Fahrer. So fehlen je nach Land bis zu 100.000 Angestellte, die für den Transport von Containern auf dem Festland sorgen. Obwohl Speditionen bei einer Einstellung zum Teil Prämien von mehreren tausend Euro für neu eingestellte Fahrer bieten hat sich die Lage kaum gebessert.

Stau im Suez-Kanal

Als das 400 Meter lange Container-Schiff Ever Given im März 2021 einen Stau im Suez-Kanal auslöste wurde die Logistik auf dem Seeweg weltweit beeinträchtigt. Die sonst genau koordinierte Durchfahrt der Schiffe wurde über eine Woche komplett unterbrochen. In dieser Zeit hat sich eine erhebliche Menge an Schiffen gesammelt, die vor dem Kanal warteten. Die hier eingesetzten Kühlcontainer waren lange blockiert und erreichten ihren Bestimmungsort mit erheblichem Zeitverzug.

Kühlcontainer Bedarf durch Corona Situation weiter erhöht

Viele Häfen mussten wegen Corona zeitweise schließen und Ihren Betrieb nahezu komplett einstellen. Das sorgte nicht nur für lange Wartezeiten sondern auch für einen erhöhten Bedarf an Lagerflächen. Speditionen und Häfen vergrößerten Ihre Lager oder mieteten zusätzliche Räume zur Unterbringung von Waren. Viele Beschäftigte fielen durch einen positiven Corona Test aus. Darüber hinaus mussten die meisten LKW-Fahrer Ihre Tour an den Landesgrenzen unterbrechen. Als Folge erreichten viele Lieferungen Ihr Ziel deutlich später als geplant. Kühlcontainer, die später ankommen, stehen auch erst später wieder für neue Transporte zur Verfügung. So beeinträchtigen die Verzögerungen die Lieferketten bis heute.

Obst- und Gemüseunternehmen vor großer Herausforderung

Der Mangel an Kühlcontainern für den Transport von Früchten aus Südafrika hat bereits zu großen Umsatzeinbußen vieler Unternehmen geführt. Die Sperrung von Häfen führt dazu, dass Schiffe auf ihrer Route einfach an einem Zielhafen vorbeifahren. Dadurch findet auch die Ablieferung dringend benötigter Kühlcontainer nicht statt. So entstehen lange Wartezeiten, bis die Container wieder an dem Ort verfügbar sind, an dem sie benötigt werden.

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