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Altersgerecht bauen: Treppenlift und Barrierefreiheit

Das Thema Barrierefreiheit rückt im Bauwesen immer weiter in den Fokus. Viel zu lange wurde das „Bauen für alle“ in den Hintergrund gedrängt. Die baulichen Gegebenheiten sind jedoch für alle Nutzer gleichermaßen zu gestalten. Dabei darf das Alter oder eine körperliche Beeinträchtigung keine Hürde darstellen.
Wer also daran denkt, einen Neubau zu errichten, sollte auch zukünftige Bedürfnisse in die Planung miteinbeziehen.

Was kann in der Architektur unter „Universal Design“ verstanden werden?

Der Begriff „Universal Design“ liegt einem international entwickelten Planungskonzept zugrunde, welches sich auf Menschen mit physischen Einschränkungen spezialisiert hat. Ziel ist es, Personen mit besonderen Bedürfnissen in alle Bereiche der Gesellschaft einzugliedern. Die Flexibilität der Raumgestaltung steht hierbei im Mittelpunkt. Alle Wohnbereiche und Installationen müssen intuitiv nutzbar und zugänglich sein.

Die Umsetzung im Privatbereich

Dieses Konzept kann nicht nur in öffentlichen Räumen umgesetzt werden. Der Privatbereich lässt sich ebenfalls nach diesem Muster gestalten. Wichtig ist hierbei die Einhaltung der Bewegungsfreiheit. Für eine Umdrehung mit dem Rollstuhl wird eine kreisförmige Fläche mit einem Durchmesser von 150 Zentimetern vorgegeben. Hierbei handelt es sich um ein Maß, welches einem Rollstuhlnutzer ermöglicht, sich ohne Hindernis bewegen zu können.

Auch bei Türen sollte auf die Durchgangsbreite geachtet werden. Um diese barrierefrei überwinden zu können, ist ein Breite von mindestens einem Meter einzuhalten. Des Weiteren gilt, auf erhöhte Türschwellen zu verzichten. Das ist auch bei Terrassentüren notwendig, um eine uneingeschränkte Bewegung in allen Bereichen schaffen zu können. Befindet sich die Terrasse auf einem tieferen Niveau, so kann dieser Höhenunterschied mithilfe einer Rampe oder einer Anhebung des Terrassenbodens ausgeglichen werden.

Neben barrierefreien Durchgängen ist der Zugang zu sanitären Anlagen unbedingt hürdenlos zugänglich zu machen. Die Einfahrt in die Dusche sollte mit einem Rollstuhl oder Rollator problemlos möglich sein. Zudem sollte auch im Badezimmer genügend Platz für die Bewegung vor dem Waschbecken oder der Toilette zur Verfügung stehen.

Ein Treppenlift im Privathaushalt

Werden Treppen zum Problem, so kann ein Treppenlift Abhilfe leisten. Dieser kann an jeder Treppe montiert werden und hilft somit auf einfache Art und Weise dieses Hindernis eigenständig bewältigen zu können. Mithilfe von Sitz-Treppenliften, Plattform-Treppenliften oder sogenannten Homeliften, ist es für alle möglich, selbstständig von einer Etage zur nächsten zu gelangen.
Diese Art von Aufzügen können auch ohne große Umbauten in den Bestand integriert werden. Hierbei spielt auch die Art der Treppe keine entscheidende Rolle, da sich die Führungsschienen an die Bauart angleichen lassen. Verfügen Sie über eine gerade verlaufende Treppe, so ist der Einbau ganz einfach machbar. Bei Kurven- und Wendeltreppen ist mit einer aufwendigeren Montage zu rechnen. Der Einbau ist jedoch auch hierbei möglich.

Für kurze Treppen können Rampen als Aufstiegshilfe verwendet werden. In diesem Fall sollte die maximale Neigung jedoch sechs Prozent nicht überschreiten, um ein angenehmes Anfahren ermöglichen zu können.

Werden alle Möglichkeiten zum barrierefreien Leben in die Wohnraumgestaltung eingeplant, so steht einer problemlosen Bewegung in allen Altersgruppen nichts mehr im Wege.

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