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Startups präsentieren vor stationärem Handel: schnelle Reaktion als Trend

Es war ein Experiment – und es hat Spaß und Erkenntnisse auf beiden Seiten gebracht. „Gründerszene meets Handel“ war das Motto des Wettbewerbs, den die IHK ausgerufen hatte: Startups konnten sich bewerben, ihre Geschäftsidee und digitale Umsetzung dem Handelsausschuss vorzustellen. Die Mitglieder und Gäste des IHK-Handelsausschusses wollten live und direkt mit Gründern von fünf Startups diskutieren, wo sie Chancen der Vernetzung im Handel von morgen sehen. Und das Event hielt, was es versprochen hatte. Christian Klotz, Vorsitzender des IHK-Handelsausschusses, zeigte sich begeistert vom Austausch: „Der Ideenreichtum der jungen Unternehmer ist beeindruckend. Genauso ihr persönlicher Einsatz an Zeit und Engagement, mit dem sie von Null anfangen und in Vorleistung treten. Das ist unternehmerischer Mut, wie er im Buche steht.“

So präsentierten sich am 2. Dezember noch frisch am Markt agierende Unternehmen genauso wie schon länger aktive Gründer: So tritt das Team von „Streetspoter“ in seinem dritten Jahr mit einem mobilen Panel von bereits 280.000 Smartphone-Nutzern an. Sie können mit einer App zum Beispiel Produktplatzierungen oder Promotions abfragen – als vernetzte Schnäppchenjäger von heute.

Eine Öffnung in Richtung Kunde bietet auch „webZunder“: Es vereinfacht die Kommunikation über den eigenen Webauftritt oder Soziale Netzwerke über Vorlagen. So können neue Inhalte, wie Tagesangebote ohne große Programmierkenntnisse erstellt werden. Die Software verteilt diese Angebote auch und stellt Reaktionen zur Beantwortung bereit. Zusätzliche Funktionen sorgen dafür, dass Händler in den wichtigsten Karten- und Empfehlungsdiensten gefunden werden.

Im Trend liegen außerdem Echtzeit-Abfragen, die den Händlern schnelle Reaktionen im Geschäft erlauben: „Phizzard“ empfiehlt über Touchscreens in Umkleidekabinen die richtige Größe. Via Barcode-Scanner und Big Data Applikation wird auch die Suche nach alternativen Kleidungsstücken leichter.

Das Startup „Caper White“ wiederum legt den Fokus auf den „Beratungsmitarbeiter“ im Laden. Die Gründer empfehlen ihre Software zu nutzen, um Wissen über den Kunden mittels Customer Relationship Management und personalisierter Verkaufsberatung, die das bisherige Einkaufsverhalten analysiert, anzuwenden

Auf der Ebene zwischen den Einzelhändlern setzt das Team von „Cloth2Gether“ an. Mit einer Online-Textilbörse wollen sie Sales und Restpostenverkäufe neu organisieren. Ware der aktuellen Saison kann dort mit anderen Anbietern gehandelt, fehlende Bestände ergänzt werden. So wird Überschussware und damit gebundenes Kapital früher freigesetzt und in Gewinn verwandelt.

Wie sich das Shoppen online mit Vor-Ort-Beratung verbindet, gab Stoff für zahlreiche Diskussionen. „Das waren wertvolle Impulse“, bilanziert Klotz. „Wir haben Einblicke erhalten, wo die Online-Reise hingehen kann und wie sich innovative Online-Konzepte anpassen lassen.“ Entscheidend für Verkaufserfolge werde aber bleiben: „Wie fühlt sich der Kunde beraten und verstanden“, sagt Klotz. „Dann kauft er gern und kommt wieder.“ Wichtig werde der Faktor Mensch bleiben, auf welchem Vertriebskanal auch immer.

Die Gewinner des Wettbewerbs und die Liste aller Startups, die sich beworben haben, stehen online: https://www.muenchen.ihk.de/de/starthilfe/Unternehmensgruendung/startup-unit/vernetzung-mit-dem-mittelstand-fuer-startups/startup-handel

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