Im Zusammenhang mit der hohen Inflation sind Angstgefühle vor einem Währungscrash durchaus begründet.
Die Wirtschaftskrise erleben wir jeden Tag am eigenen Leib: Steigende Preise für Lebensmittel und Energie, dazu die Angst vor einer Ausweitung des Kriegs. All das schüttelt auch die Kapitalmärkte durcheinander. Bei der Suche nach sicheren Anlagen für ihr Vermögen sollten Verbraucher dabei Gold fest in den Blick nehmen.
Gerade wenn eine Inflation oder eine anhaltende Wirtschaftskrise wie aktuell drohen, spielt das Gold als traditionelle Anlageform seine Stärken aus. Klar, Gold schüttet anders als Aktien keine laufende Rendite aus. Dafür verfügt das Edelmetall über einen immens stabilen Wert und über einen über Jahrtausende festen natürlichen Edelmetallkern. Anders als etwa Geldnoten, die durch das Anwerfen der Notenbankpresse praktisch beliebig multiplizierbar sind, ist die weltweite Goldmenge stark begrenzt. Damit behält Gold seinen Wert und gilt als „Währung der letzten Instanz“. Allein das Schürfen neuen Goldes ist ein sehr aufwendiger und teurer Prozess. Würde man sämtliches Gold, das die Menschheit bis heute geschürft hat, in einen Würfel pressen, hätte dieser nur eine Kantenlänge von jeweils 22 Metern. Das Angebot ist also begrenzt.
Trüber Wirtschaftsausblick: Hohe Inflationsrate, explodierende Energiekosten
Anlegerinnen und Anleger, die sichere Anlageplätze für ihr Geld suchen, greifen aktuell immer häufiger zu Gold. Angesichts der starken Schwankungen an den Börsen ist vielen die Investition in Aktien zu riskant – gleichwohl ein gewisser Anteil an Dividendenpapieren in keinem Depot fehlen sollte.
Die Investition in Gold ist auf vielfältiger Weise möglich: Entweder erwerben die Anleger direkt Münzen oder Barren. Doch sie können auch genauso sicher, für meist kleinere Summen und oft bequemer über Zertifikate oder Goldfonds vom Aufschwung des Edelmetalls profitieren.
Seit vielen Jahren in der Finanzwelt zu Hause. Bild: Ronny Wagner
Finanzcoach und Goldexperte Ronny Wagner erklärt: „Gold ist die Anlage für unsichere Zeiten schlechthin. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie, der immer weiter steigenden Inflationsrate und dem Krieg in der Ukraine befinden wir uns inmitten unsicherer Zeiten. Aus diesem Grund liegt Gold in physischer Form als eine Art Sicherheitspolster bei einer wachsenden Zahl von Anlegern, privaten wie institutionellen im Depot.“
Eine nennenswerte Gold-Quote stabilisiert jedes Depot
Obwohl auch der Goldpreis auf dem Weltmarkt von Schwankungen betroffen ist und das Edelmetall in US-Dollar notiert, ist ein kompletter Wertverlust ausgeschlossen. Edelmetalle sind nicht nur ein ideeller Wert als Zahlungs- und Tauschmittel, sondern besitzen darüber hinaus auch als Rohstoffe große Bedeutung für die Industrie.
Wer Gold jetzt als Krisenreserve erwirbt, der sollte dies nicht in erster Linie in der Hoffnung auf kurzfristige Gewinne tun. Vielmehr spricht vor allem die langfristige Wertbeständigkeit für den Kauf von Münzen oder Barren – oder auch die Anlage in Gold-Fonds. Damit hat Gold auf den vermeintlichen Aufsteiger der vergangenen Jahre – die Kryptowährungen – in die Schranken gewiesen. Denn seit die Krisen Überhand nehmen, erfahren diese derzeit eine regelrechte Talfahrt.
Gold gehört seit jeher zu den größten Inflationsgewinnern
Ganz anders das Gold. Im historischen Vergleich schneidet Gold im Umfeld schwieriger Märkte häufig deutlich besser ab als andere Anlageklassen. Das zeigt ein Blick auf die Wertentwicklung von Gold seit Jahresbeginn 2022: Die war – gerade in Euro gerechnet – erheblich besser als die der meisten anderen Anlageformen. Doch Wagner rät davon ab, sich von kurzfristigen Prognosen leiten zu lassen bei der Geld- oder Goldanlage.
Er sieht das Edelmetall als einzig langfristigen Anker und befürwortet, es zum festen Bestandteil jedes Depots zu machen. Die Krise kann nach seinen mahnenden Worten zur Dauerschleife werden: „Noch nie kamen so viele selbstverschuldete Krisen zusammen: Energiekrise, Lebensmittelkrise, Gesundheitskrise, Staatskrise, Medienkrise, Finanzkrise, Klimakrise, Schuldenkrise etc. Dabei sehe ich die heutige Geldkrise als die Mutter aller anderen Krisen an.“