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„Pixabay ist die größte Bilddatenbank“ – Hans Braxmeier im Interview

Pixabay - Hans Braxmeier
Hans Braxmeier

Was genau macht Euer Start-Up und was ist das Besondere an Eurer Geschäftsidee?

Pixabay ist die weltweit größte Bilddatenbank, die kostenlose und gemeinfreie Bilder in hoher Qualität anbietet. Gemeinfrei bedeutet, dass alle Bilder für kommerzielle und redaktionelle Zwecke ohne Angabe eines Bildnachweises verwendet werden können. Dabei wird jedes einzelne Bild von der Pixabay-Redaktion geprüft.

Inzwischen gibt es einige weitere gemeinfreie Bilderportale, wobei aber nie eine entsprechend hohe Qualität der Fotos erreicht wird beziehungsweise keine solch große Anzahl an hochwertigen Bildern und Vektorgrafiken zur Verfügung steht.

Wie verdient euer Startup Geld?

Pixabay ist im Moment vor allem auf Wachstum ausgelegt. Deshalb steht das Geld verdienen im Hintergrund. Dennoch muss man auch von etwas leben und daher blenden wir für nicht eingeloggte Nutzer etwas Werbung von Shutterstock – ein kommerzieller Anbieter von Bildern – auf den Suchseiten und in der Seitenleiste ein.

Wo sitzt Ihr und warum habt Ihr Euch für diesen Standort entschieden? Was findet Ihr besonders gut an Eurem Standort?

Wir beide haben in Ulm studiert – ich bin Diplom-Informatiker und Simon hat in Chemie promoviert – und sind bis heute unserer Universitätsstadt treu geblieben. Da wir beide sehr sportlich und aktiv sind, bietet uns Ulm genau die richtige Größe aus kulturellem Angebot und freizeitlichen Aktivitätsmöglichkeiten. Generell können wir aber als reines Internetunternehmen ortsunabhängig arbeiten.

Was sind Eure Planungen für dieses Jahr? Wird es eine Finanzierungsrunde geben? Neue Mitarbeiter oder auch neue Büroräume?

Im Moment ist Pixabay stark am Wachsen. Wir verzeichnen jede Woche neue Besucherrekorde. Zur Zeit haben wir pro Tag bis zu 110.00 Besucher auf Pixabay.

Noch sind wir in der Lage das Portal im kleinen 2 Mann-Team zu stemmen. Doch der Arbeitsaufwand wird von Tag zu Tag zu größer, so dass wir uns im Moment viele Gedanken darüber machen, wie wir uns vergrößern können.

Was waren die größten Schwierigkeiten, die Ihr auf Eurem Gründungsweg überwinden musstet?

Neben Pixabay betreiben wir noch ein weiteres gut laufendes Portal – die Autorenplattform Pagewizz.com. Beide Internetseiten haben wir ohne Finanzierung oder Investorenkapital aufgezogen und mussten deshalb auf unsere eigenen Ressourcen zurückgreifen. Da die Zukunft der Portale für uns nicht vorherzusehen waren, galt auch für uns der Spruch: Aller Anfang ist schwer. Ende 2012 waren dann auch alle unsere Ersparnisse aufgebraucht. Trotz einiger Einschränkungen machten wir aber dennoch weiter, da wir an die Idee glaubten.

Vor allem die Schnelllebigkeit und die Größe des Internets können für Startups zum Problem werden. So hat z.B. ebay kurz vor dem Start von Pagewizz seine Provisionszahlungen eingestellt, womit kurzerhand eine sichere Einnahmequelle des Autorenportals weggefallen ist.

Für Pixabay stellte die Umstellung der Google Bilder Suche ein Problem dar. So mussten wir Anfang 2013 einen deutlichen Besucherrückgang verkraften.

Welche Informationsquellen für Start-Ups und Gründer (Blogs, Webangebote, Magazin, Bücher, Beratungsstellen) könnt ihr anderen Gründern empfehlen?

Zu Beginn hatten wir einen Gründercoach in Anspruch genommen, wobei wir leider feststellen mussten, dass diese auch nicht zaubern können. Man kann versuchen professionellen Rat anzunehmen, darf aber keine Wunder erwarten.

Deshalb haben wir auch nicht eine ganz spezielle Informationsquelle, sondern suchen uns die Informationen aus den verschiedensten Quellen zusammen. So sind wir inzwischen bzgl. dem Thema Bilderabmahnungen sehr gut informiert oder wissen auch Bescheid, wenn es um die Gründung einer Firma geht.

Was würdet Ihr Euch von der Gründerlandschaft in Deutschland oder auch an eurem Standort wünschen?

In Deutschland ist es sicher schwieriger an Investorengelder zu kommen wie in Amerika. Vor allem aber interessiert sich in der Anfangsphase kaum jemand für kleinere Projekte.

Dies gilt u.a. auch für die Presse, die einfach wenig Interesse daran hat, über kleine Startups – wie in den Anfangszeiten bei Pagewizz oder Pixabay – zu berichten. Evtl. liegt dies daran, dass ein Autoren- oder Bilderportal für viele Redaktionen zu „gewöhnlich“ ist und das Potential, das dahinter steckt, kaum erkannt wird.

Wir wünschen uns aber vor allem eine viel einfachere Steuer- und Firmenstruktur für kleinere Unternehmen. So gibt es für Internet-Startups aus unserer Sicht bis heute noch keine passende Rechtsform, die einfach ist und zugleich die Haftung aus der Firma nimmt.

Eine Art GmbH ohne den ganzen Aufwand mit doppelter Buchführung und dem komplizierten Abrechnungssystem wäre für uns als Zwei-Mann-Unternehmen von Vorteil und würde die bürokratische Arbeit ungemein erleichtern.

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