Allgemein

Was kostet eine Rohrsanierung? Preisfaktoren, Spannen und Beispiele

Eine Rohrsanierung durch https://scheithauer-rohrreinigung.de/ kann wenige hundert Euro kosten – oder mehrere zehntausend. Der Unterschied hängt von Rohrart, Schaden, Verfahren und Zugänglichkeit ab. Dieser Artikel erklärt die wichtigsten Preisfaktoren, nennt realistische Preisspannen und zeigt konkrete Beispiele für Ein- und Mehrfamilienhäuser.

Kurzfassung

  • Kamerainspektion/Diagnose: 150–500 €
  • Punktuelle Reparatur (Kurzliner): 250–800 € pro Stück
  • Inliner/Schlauchlining (grabenlos): 80–250 € pro Meter (DN 100–200)
  • Austausch in offener Bauweise im Gebäude: 150–400 € pro Meter zzgl. Nebenarbeiten
  • Erdverlegte Leitungen (aufgraben): 250–800 € pro Meter zzgl. Oberflächenwiederherstellung
  • Nebenkosten (Genehmigungen, Entsorgung, Oberflächen): oft 10–40 % der Gesamtsumme

Hinweis: Preise variieren je nach Region, Rohrdimension (DN), Material, Zustand und Zugänglichkeit.

1) Die wichtigsten Kostenfaktoren

  1. Verfahren
  • Grabenlos (Inliner/Schlauchlining, Kurzliner): geringere Baustellenzeiten, weniger Oberflächenschäden, wirtschaftlich bei vielen Schadstellen.
  • Offene Bauweise: sinnvoll bei massiven Schäden, Gefällefehlern, fehlender Zugänglichkeit oder wenn Leitungsführung geändert werden muss.
  1. Rohrdimension und Länge
  • höhere Durchmesser (DN 150/200) = teurere Materialien und mehr Harz/Arbeitszeit.
  • Je mehr Meter, desto höher die Gesamtsumme; Stückkosten pro Meter können aber sinken.
  1. Zugänglichkeit
  • enge Schächte, verwinkelte Leitungen, wenige Revisionsöffnungen erhöhen Aufwand.
  • Erdreich unter Pflaster, Asphalt oder Betonplatte: teurer als grüne Fläche.
  1. Schadensbild
  • Risse, Inkrustationen, Wurzeleinwuchs: oft grabenlos sanierbar.
  • Rohrversatz, Gefällefehler, Rohrbruch/Querschnittseinbruch: eher offene Bauweise oder Teilersatz.
  1. Gebäudeart und Standort
  • Altbau mit unbekannten Leitungsverläufen = höherer Planungsaufwand.
  • Großstädte mit höherem Lohnniveau und Anfahrtskosten = teurer.
  1. Nebenleistungen
  • Kamerabefahrung, Dichtheitsprüfung, Reinigung/Fräsen.
  • Genehmigungen, Entsorgung, Oberflächenwiederherstellung (Estrich, Fliesen, Asphalt).
  • Einrichtung/Absicherung der Baustelle.

2) Typische Preisbausteine

  • Anfahrt/Erstprüfung: 50–150 €
  • Rohrreinigung/Fräsen: 4–12 € pro Meter (abhängig von Verschmutzung/Fräszeit)
  • Kamerabefahrung mit Protokoll: 150–400 €
  • Dichtheitsprüfung: 150–350 € (häufig je Leitungsstrang)
  • Kurzliner (punktuelle Reparatur 0,5–1 m): 250–800 € je Schadstelle
  • Schlauchlining/Inliner:
    • DN 100–125: 80–180 € pro Meter
    • DN 150–200: 120–250 € pro Meter
    • Bogengängige Inliner, Hausanschluss-Stutzen: Aufpreis 10–30 %
  • Roboterfräsen von Einläufen/Abzweigen: 80–200 € pro Stück
  • Offene Bauweise im Gebäude:
    • Rohrersatz: 150–400 € pro Meter (ohne Oberflächen)
    • Oberflächen (Estrich/Fliesen/Verputz): stark variabel, 30–150 € pro m²
  • Offene Bauweise im Erdreich:
    • Aushub/Verbau/Verfüllung: 80–250 € pro Meter
    • Rohrmaterial/Verlegung: 120–300 € pro Meter
    • Flächenwiederherstellung (Pflaster/Asphalt): 40–200 € pro m²
  • Schachtsanierung: 300–1.500 € je Schacht, je nach Zustand/Material

Alle Preise sind Richtwerte inkl. Arbeitszeit, exkl. MwSt. variabel je Region.

3) Kosten nach Leitungsbereich

  • Innen- und Fallleitungen (Abwasser, DN 70–125):
    • punktuell: 250–800 € je Kurzliner
    • kompletter Strang per Inliner: 80–180 € pro Meter
    • offener Austausch: 150–350 € pro Meter plus Oberflächen
  • Grundleitungen im Gebäude (unter der Bodenplatte):
    • grabenlos (von Revisionsöffnung): 100–220 € pro Meter
    • offene Bauweise (Aufbruch Bodenplatte): 250–600 € pro Meter plus Wiederherstellung
  • Außenleitungen auf dem Grundstück:
    • grabenlos (Relining/Close-Fit, je nach Zugang): 120–250 € pro Meter
    • offene Bauweise: 250–800 € pro Meter plus Flächenwiederherstellung

4) Beispielrechnungen

Beispiel 1: Einfamilienhaus, punktueller Schaden im Außenbereich

  • Leistung: Reinigung + Kamerabefahrung + 1 Kurzliner DN 125
  • Kosten:
    • Reinigung/Kamera: 300 €
    • Kurzliner: 550 €
    • Nebenkosten/Anfahrt: 100 €
  • Summe: ca. 950 €

Beispiel 2: Einfamilienhaus, 18 m Grundleitung DN 125, Inliner

  • Leistung: Reinigung/Fräsen, Kameraprotokoll, Inliner, Öffnen von 2 Einläufen, Dichtheitsprüfung
  • Kosten:
    • Reinigung/Kamera: 350 €
    • Inliner 18 m à 130 €: 2.340 €
    • Einläufe 2 × 120 €: 240 €
    • Dichtheitsprüfung: 250 €
    • Nebenkosten: 150 €
  • Summe: ca. 3.330 €

Beispiel 3: Mehrfamilienhaus, 4 Fallstränge à 12 m (DN 100), grabenlos

  • Leistung: Inliner je Strang, 8 Wohneinläufe öffnen, Protokoll
  • Kosten:
    • Reinigung/Kamera: 800 €
    • Inliner 48 m à 140 €: 6.720 €
    • Einläufe 8 × 140 €: 1.120 €
    • Dichtheitsprüfung/Abnahme: 500 €
    • Nebenkosten/Absicherung: 300 €
  • Summe: ca. 9.440 € (≈ 1.180 € pro Strang)

Beispiel 4: Außenleitung 25 m DN 150 im Pflaster, offene Bauweise

  • Leistung: Aufbruch/Entsorgung Pflaster, Aushub, Rohrtausch, Verfüllung, Pflaster neu
  • Kosten:
    • Aushub/Verbau/Entsorgung: 25 m × 180 € = 4.500 €
    • Rohr/Verlegung: 25 m × 220 € = 5.500 €
    • Pflaster wiederherstellen: 35 m² × 90 € = 3.150 €
    • Vermessung/Genehmigungen: 400 €
  • Summe: ca. 13.550 €

5) Wie holt man vergleichbare Angebote ein?

  • Bestandsaufnahme zuerst:
    • Reinigung und Kamerabefahrung mit Video und Schadenskatalog (Lageplan mit Meterketten).
  • Einheitliche Leistungsbeschreibung:
    • genaues Verfahren, DN, Längen, Anzahl der Abzweige/Einläufe, Biegeradien, Dichtheitsprüfung.
  • Randbedingungen klären:
    • Zugänge (Revisionsöffnungen), Wasserabsperrung, Arbeitszeiten, Schutzmaßnahmen.
  • Festpreise und Nachträge:
    • Pauschalen für Reinigung/Fräsen, Meterpreise inkl. Harz/Trocknung, Preis je Abzweig.
    • Nachtragslogik schriftlich definieren (z. B. zusätzliche Kurzliner).
  • Referenzen und Gewährleistung:
    • Zertifikate (z. B. DWA), Materialgarantien, dokumentierte Projekte.

6) Versicherung, Förderung, Steuer

  • Gebäudeversicherung: zahlt i. d. R. nur für Leitungswasserschäden, nicht für altersbedingte Sanierungen; bei Kanalrückstau nur mit Zusatzbaustein.
  • Kommunale Anforderungen: Dichtheitsnachweise können vorgeschrieben sein.
  • Steuerbonus (Deutschland): Handwerkerleistungen im selbstgenutzten Haushalt können anteilig absetzbar sein (Arbeitskosten).
  • Förderungen: Einzelfallabhängig (z. B. bei Starkregen-/Rückstauschutz), regional prüfen.

7) Spartipps ohne Qualitätsverlust

  • Grabenlose Verfahren prüfen: weniger Baustellenfolgekosten.
  • Bündeln statt Stückeln: mehrere Stränge in einem Projekt beauftragen, reduziert Rüstkosten.
  • Gute Zugänge schaffen: Revisionsöffnungen einbauen lassen, senkt Servicekosten langfristig.
  • Präventive Wartung: regelmäßige Reinigung/Inspektion verhindert teure Notfälle und Aufschläge.
  • Angebote saisonal einholen: außerhalb von Hochphasen sind Kapazitäten und Preise oft besser.
Previous ArticleNext Article

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert