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Green Mining GmbH: Crowdfunding auf Eis gelegt

Es hätte Deutschlands erstes Mining-Crowdinvestment sein können, doch der Traum ist überraschend geplatzt, wie aus einer kürzlichen Mitteilung der Green Mining GmbH hervorgeht. Noch besteht allerdings Hoffnung. Eine Neuauflage des Crowdfundings ist nicht ausgeschlossen. Dies wäre nur zu begrüßen. Immerhin bedarf es des nachhaltigen Schürfens durch erneuerbare Energien dringender denn je, nachdem Bitcoin & Co die Stromfresser schlechthin sind. 

Bitcoin: 159 Länder mit niedrigerem Stromverbrauch

Angesichts des für Oktober geplanten Launchs von xRapid steht zur Stunde weniger Bitcoin als vielmehr Ripple im Fokus des Interesses. Immerhin erlaubt xRapid blitzschnelle grenzüberschreitende Banküberweisungen auf XRP-Basis. Am Erfolg des kalifornischen Start-ups zu partizipieren vermögen allerdings nur jene, die Ripple kaufen. Während der Kauf auf LiteBit mit wenigen Handgriffen möglich ist, ist an ein Schürfen nach Ripple nicht zu denken.

Die Umwelt weiß es zu schätzen, zumal das Mining von Kryptowährungen mit einem erheblichen Stromverbrauch einhergeht. Berechnungen der britischen Firma Power Compare zufolge verschlingt das Schürfen nach Bitcoin jährlich rund 29 Terawattstunden, womit sage und schreibe 159 Länder der Welt weniger verbrauchen als die Kryptoleitwährung. Um Ethereum ist es kaum besser bestellt. Die zweitgrößte Kryptowährung kommt immerhin auf 4,2 Terawattstunden jährlich und liegt damit im Stromverbrauch mit Zypern gleichauf.

100 % grüne Energie: Wasserkraft als Antwort

Erklärte Absicht der Green Mining GmbH mit Sitz in Ammersbek bei Hamburg ist die kostengünstige Produktion von Coins unter Einbindung der Wasserkraft. Mit der für das Mining nötigen Hardware werden dabei die Absetzcontainer, auch Wechselkoffer genannt, bestückt, ehe diese direkt vor Ort bei den einschlägigen europäischen Wasserkraftwerken landen. Die direkte Anbindung an die Wasserkraftwerke durch die Containerlösung bürgt für Strompreise, die weit unter dem regulären Tarif liegen. Der Ammersbeker Kooperationspartner BitBunker betreibt bereits seit geraumer Zeit etliche Anlagen der beschriebenen Art in Österreich.

Effizienz wird bei der Green Mining GmbH großgeschrieben. Nicht von ungefähr werden die Hardwarekomponenten über die Partner in Hongkong direkt vom Hersteller bezogen. Ein hochwertiges Produkt zu wettbewerbsfähigen Konditionen ist damit garantiert. Dass das Unternehmen auf die Modifizierung des BIOS zur perfekten Abstimmung von Hard- und Software spezialisiert ist, tut ein Übriges. Es überrascht deshalb wenig, dass die Ammersbeker mit einem leistungsstarken wie universell einsetzbaren GPU-Miner am Start sind. Von seinem Potenzial zeugt die Möglichkeit, den Kryptomarkt im Sekundentakt zu scannen, um unentwegt mit der profitabelsten Währung in Produktion zu gehen. Im Unterschied zu sogenannten ASIC-Minern, die auf lediglich einen Algorithmus und mithin eine einzige Kryptowährung beschränkt sind, unterstützen die Miner der Ammersbeker durch die Algorithmen EthHash, ZHash, CryptoNight und EquiHash mithin ein breites Sortiment von Blockchains.

Lukratives Nachrangdarlehen: Verzinsung von 8 % p. a.

Noch am 10. September 2018 redete alle Welt in den höchsten Tönen vom Nachrangdarlehen. Dank Großinvestoren und Privatanlegern war die Funding-Schwelle des seit 10. August 2018 auf CrowdInvest24 laufenden Finanzierungsprojekts nahezu erreicht. Und das Wochen vor dem geplanten Platzierungsende am 31. Oktober 2018. Was Wunder, wenn bei einer Mindesteinlage von 250 EUR jährliche Zinsen von 8 % winken. Obendrein blüht am Ende der 3-jährigen Laufzeit ein einmaliger, erfolgsabhängiger Bonuszins in Höhe von 5 % auf den vor Zahlung der letzten Tilgungsrate ausstehenden Darlehensbetrag, sofern 2020 der Jahresumsatz der Green Mining GmbH höher als 85 % der Gesamtnachrangdarlehens-Valuta ist. Der Beginn der Rückzahlung des Nachrangdarlehens war auf 31. März 2019 anberaumt. Das Platzierungsvolumen von 2,5 Mio. EUR war zur Finanzierung der für das Mining notwendigen Hardware und ihrer Bereitstellung in Containern gedacht.

Fürs Erste wird daraus nichts, wie die Green Mining GmbH das Informationsportal investmentcheck in der E-Mail vom 20. September 2018 wissen ließ. Offenbar ist der plötzliche Rückzieher den Marktturbulenzen der vergangenen Wochen geschuldet. Sobald sich die Kryptoszene wieder beruhigt hat, ist mit einer Neuauflage des Nachrangdarlehens zu rechnen. Einstweilen wird den bisherigen Investoren das Geld zurückerstattet. Ob aus den Umsatzerwartungen in Höhe von 6,2 Mio. EUR, die für das Jahr 2021 veranschlagt waren, je was wird, bleibt abzuwarten. Die Chancen für eine Weiterführung des Projekts stehen allerdings gut, nachdem die Green Mining GmbH als Projektgesellschaft ausschließlich das nachhaltige Mining von Kryptowährungen im Programm hat und sich darüber hinaus keinen anderen Geschäften widmet.

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