Interviews

Interview mit Alexander Henn von Shore

Kannst du dich bitte unseren Lesern kurz vorstellen? Wer bist du und was machst du?
Mein Name ist Alexander Henn. Ich bin Gründer und Geschäftsführer von Shore.

Was genau macht Euer Start-Up und was ist das Besondere an Eurer Geschäftsidee?
Wir bieten lokalen Dienstleistern den Schlüssel zur Digitalisierung. Mit unseren Software-Lösungen profitieren Friseure, Sportanbieter, Ärzte und andere Dienstleister von den vielfältigen Vorteilen digitaler Lösungen. Darüber hinaus arbeiten wir aber auch mit größeren Kunden zusammen, die unsere Software für ihre Filialnetze einsetzen. Dazu gehören unter anderem die Online-Terminbuchung, ein CRM-System und ein iPad-basiertes Kassensystem.

Gab es bereits eine Seed-Finanzierung? Crowdfunding? Oder gibt es Business-Angel die euch bei eurem Vorhaben unterstützen?

Shore hat folgende Investoren:

  • Paua Ventures
  • Senovo
  • Otto Capital
  • Bayern Kapital
  • Metro Group
  • Coparion
  • diverse Einzelinvestoren, beispielsweise die Zalando-Gründer Robert Gentz, David Schneider und Rubin Ritter

Wo sitzt Ihr und warum habt Ihr Euch für diesen Standort entschieden? Was findet Ihr besonders gut an Eurem Standort?
Wir sitzen in München. München ist nicht nur eine wunderschöne Stadt, sondern bietet uns auch eine sehr gute Infrastruktur. Darüber hinaus finden sich hier auch viele Partner, Investoren und andere Stakeholder, mit denen wir zusammenarbeiten. Natürlich ist München auch für Bewerber attraktiv, was die Suche nach neuen Mitarbeitern unterm Strich sicher einfacher macht, auch wenn die Konkurrenz gleichzeitig größer ist als in vielen andern Städten.

Was sind Eure Planungen für die nächsten Jahre? Wird es eine kleine / größere Finanzierungsrunde geben? Wachstumsprognose etc.?
Wir wollen zum führenden Anbieter für digitale Business-Lösungen für KMUs werden. Hier steht insbesondere unser Customer Relationship Management im Fokus. Darüber hinaus haben wir das Ziel, unser Portfolio an digitalen Lösungen sinnvoll auszubauen.

Copyright by shore.com
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Was waren die größten Schwierigkeiten, die Ihr auf Eurem Gründungsweg überwinden musstet?
Sicherlich war es anfangs eine große Herausforderung, Geldgeber zu finden. Das ist insbesondere bei komplexer Software nicht einfach, weil die Entwicklung oft sehr lange Zeitfenster voraussetzt und den Investoren eben keine schnellen Profite verschaffen kann. Das ist in den USA beispielsweise wesentlich einfacher. Hier mussten wir wirklich Überzeugungsarbeit leisten.

Welche Informationsquellen für Gründer (Blogs, Webangebote, Magazin, Bücher, Beratungsstellen) könnt ihr anderen Gründern empfehlen?
Ich ziehe die besten und wichtigsten Erkenntnisse aus dem Gespräch mit Menschen aus meinem persönlichen Netzwerk. Der Austausch über Start-ups und andere unternehmerische Themen bringt einen fast immer ein Stück weit voran. Darüber hinaus haben mich sicher auch wichtige Bücher geprägt, beispielsweise „Little Bets“ von Peter Sims. Daraus habe ich unter anderem gelernt, dass die große Idee nicht direkt entsteht, sondern man viele kleine Wetten und Experimente platzieren muss, bis es sich durch ständige weitere Evolution zu einem großen Ganzen entwickelt

Was würdet Ihr Euch von der Gründerlandschaft in Deutschland oder auch an eurem Standort wünschen?
Ich stelle oftmals fest, dass viele deutsche Unternehmen und auch staatliche Institutionen noch oft davor zurückschrecken, auf die IT-Lösungen von Start-ups zu setzen – selbst dann, wenn sie technologisch weitaus ausgereifter sind. Wenn die immer auf die beste verfügbare Software setzten, würde das Start-ups sehr erleichtern auf dem Markt Fuß zu fassen.

Darüber hinaus braucht Deutschland eine andere Gründerkultur. Scheitern darf nicht mehr als Makel gesehen werden. Und wir brauchen grundsätzlich eine höhere gesellschaftliche Anerkennung für Gründer. Dann werden auch mehr Talente den Mut fassen, ein Unternehmen aufzubauen.

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